Eingebettet in das malerische Saarower Hügelland liegt der gut 1200 Hektar große Scharmützelsee. „Das Märkische Meer“ - so nannte der Brandenburger Schriftsteller und Dichter Theodor Fontane einst das bis rund 30 Meter tiefe Gewässer der Glubigseenkette. Bis heute ist dieser Begriff über Brandenburgs Grenzen hinweg geläufig. Und tatsächlich: Nach dem Schwielochsee ist der Scharmützelsee das zweitgrößte Naturgewässer Brandenburgs und geht mit seinen zehn Kilometern Länge und 1,5 Kilometern Breite getrost als Meer durch.
Das klare Wasser des Scharmützelsees mit seiner bemerkenswerten Sichttiefe von bis zu vier Metern lockt neben Anglern auch andere Wassersportler wie Taucher, Segler und Badegäste in die Region. Bedeutet: Für eine ganz hervorragende Infrastruktur ist gesorgt. Wenn Angler und Segler tagsüber die Hand zum Gruß erheben, trifft man sich vermutlich abends bei der Einkehr in einem der vielen Gastronomiebetriebe am Ufer des Sees wieder.
Doch vor dem Mahl kommt der Fang - und da sorgt die Bewirtschaftung durch die Storkower Fischgenossenschaft für allerlei Möglichkeiten. Nahezu alle anglerisch interessanten Fischarten sind im Scharmützelsee fangbar. Bootsangler haben die Nase vorn, da sich viele Uferpartien in Privatbesitz befinden oder anderweitig genutzt werden. Für Uferangler stehen diese weitreichenden Abschnitte leider nicht zur Verfügung. Wer suchet, der findet - hier und da lässt sich ein lauschiges Plätzchen ausfindig machen wenn man ein wenig Pioniergeist mitbringt.
Größe/Tiefe: 1200 ha, 30m tief
Pächter/Betreiber: Storkower Fischgenossenschaft e.G., Uferstr 18, 15848 Beeskow,
Tel: 03366 5204810
Fischarten: Aal, Zander, Hecht, Karpfen, Schlei, Wels, Barsch, Blei, Plötze, Rotfeder
Angelkartenverkauf: Beim Pächter und in der Touristinformation in Wendisch Rietz, sowie in der Touristinformation Bad Saarow
Tourismusverein Scharmützelsee e. V., Geschäftsstelle & Tourist-Information Wendisch Rietz
Kleine Promenade 1, 15864 Wendisch Rietz, T. 033679 648420
tourismus@scharmuetzelsee.de
Touristinformation Bad Saarow, Bahnhofsplatz 4, Tel. 033631 438380
Bootsangler kommen auf dem Scharmützelsee voll auf ihre Kosten. Ob gerudert per Muskelkraft oder komfortabel mit dem Motor: Ein Echolot erleichtert die Suche nach interessanten Unterwasserstrukturen ganz enorm. Die durchschnittliche Tiefe des Gewässers beträgt etwa 9 Meter, besonders spannend sind die Bereiche der abfallenden Kanten, Unterwasserberge und tieferen Rinnen. Galt der Scharmützelsee lange Zeit als Zandergewässer erster Güte, hat sich aufgrund des klaren Wassers heute auch eine bemerkenswerte Hechtpopulation entwickelt. Und dass sich große Barschschwärme hier ebenso wohlfühlen, ist unter einheimischen Anglern kein Geheimnis. Es ist kein Zufall, dass Angler von einem „Barschberg“ sprechen, wenn sie eine markante Erhebung unter der Wasseroberfläche gefunden haben. So gelten der Pieskower Unterwasserberg (etwa in Seemitte gelegen), der Diensdorfer Berg (zwischen Radlow und Diensdorf) und der Radlower Barschberg (liegt vor der Ortschaft Radlow) als erste Adressen für die leckeren Stachelträger. Sind die Barsche gefunden, geht es oft Schlag auf Schlag. Zügig geführte Zocker oder Gummifische bis 8 Zentimeter Länge lassen die Barsche zuschnappen. Aber Vorsicht! Zähnestarrende Hechte und Zander sind oft nicht weit entfernt und können jederzeit an das leichte Barschgeschirr einsteigen.
Apropos Zander: Im Scharmützelsee können Sie jederzeit mit Kapitalen rechnen. Die besten Chancen bestehen nachts und in den Dämmerungsphasen. Verzichten sie nicht auf ein Stahlvorfach, damit sich ein zupackender Hecht mit seinen rasiermesserscharfen Zähnen nicht gleich auf Nimmerwiedersehen verabschiedet. Und was für Zander gilt, trifft genauso auf die Hechte im Scharmützelsee zu: Es kann jederzeit ein echter Kaventsmann anbeißen!
Wer sich für den Scharmützelsee neben der Tages-, Wochen- oder Jahreskarte gleich noch die Nachtangelerlaubnis kauft, kann mit zusätzlichen Fängen rechnen. Nicht nur Zander gehen in der Dunkelheit auf Beutezug, auch Aale lassen sich in lauen Sommernächten ganz hervorragend fangen. Ein fingerlanger Köderfisch oder ein frischer Tau- oder Rotwurm locken die geheimnisvollen Schlängler mit ihrem außergewöhnlichen Geruchssinn auch aus großer Entfernung an. Es hat schon seinen ganz besonderen Reiz, unter dem Sternenhimmel Brandenburgs der Knicklichtpose bei einem Biss auf ihrer Tauchfahrt in die Tiefe zuzuschauen - um kurze Zeit später einen strammen Aal aus dem Wasser zu ziehen.Und es wird noch mystischer. Einige Angler hatten bisher einen am Haken, aber nur wenige gingen als Sieger aus dem Kampf hervor. Die Rede ist vom Wels, dem größten unserer heimischen Süßwasserfische. Mehr als zwei Meter Länge können ausgewachsene Fische erreichen, schon ein deutlich kleineres Exemplar ist ein echtes Ungetüm. Der Wels ist also kein leichter Gegner. Zusätzlich führt er die meiste Zeit ein Leben im Verborgenen und versteckt sich in den Tiefen des Sees. Mit Einbruch der Dunkelheit geht er auf seine nächtlichen Raubzüge.